Filzanleitung: Süßer Kissenbezug mit Pusteblumen
Ihr benötigt für den Kissenbezug Filzwolle, eine Schablone, heißes Wasser, gute Seife und Lust zum Filzen.
Hilfsmittel könnten noch eine Ballbrause, Schwimmnudel, Gummimatte und eine Schere sein.
Und dann rein ins Vergnügen!
Die Maße meiner Schablonen waren 65 x 65 cm und 65 x 55 cm, gefilzt ist das Kissen 40 x 40 cm groß.
An Filzwolle habe ich 250 g naturgrauen Merinokammzug, ein wenig extrafeinen Merinokammzug, weiße Naturwolle im Vlies und Schurwollflöckchen verwendet.
Es wird nass in Hohlkörpertechnik gefilzt.
Dies bedeutet, dass Filzwolle um eine Schablone herum gelegt und durch Reibung verfilzt wird.
Als erstes habe ich mein Motiv die Pusteblume / Löwenzahn ausgelegt. Dafür habe ich mir die Pflanze im Garten noch einmal genau angeschaut. Hier kann aber auch jedes beliebige Motiv ausgelegt werden.
Über das Motiv wird der Kammzug gelegt. Dafür werden kleine Stückchen Kammzug gezupft und nebeneinander, etwas über den Schablonenrand hinausgelegt. Die zweite Lage wird um 90 Grad verdreht aufgelegt. Jetzt wird alles gut mit Seifenlauge befeuchtet und vorsichtig die Feuchtigkeit in die Wolle gedrückt.
Mit Mut und Schwung wird die gesamte Arbeit gedreht. Jetzt wird die zweite Folie über die erste gelegt und im oberen Bereich ca. 12 cm wieder zurückgeschlagen. Alle überlappenden Fasern werden um den Rand gelegt und ggf. mit Seifenlaufe befeuchtet. Nun wird der obere (nur eine Schablonenlage) Bereich wie auf der anderen Seite mit Kammzug belegt, allerdings ohne über den Rand hinauszulegen. Es wird bis zur umgeklappten Folie gelegt. Jetzt wird diese wieder „geradegelegt“ und der untere Teil des Kissens wird wie oben belegt. Es wird bis ca. 1 -2 cm vor dem Rand der zweiten Schablone ausgelegt.
Nun wird vorsichtig mit dem Filzen begonnen. Mit gut eingeseiften Händen wird in ganz kleinen und leichten Bewegungen über die Wolle gefilzt. Eher vom Rand hin zur Mitte arbeiten, damit die gelegte Wolle nicht über den Schablonenrand hinausgedrückt wird.
Fühlt sich die Wolle unter den Händen fester an, kann mit mehr Druck gearbeitet werden.
Wenn sich durch den Filzprozess die Wolle eng an die Schablone gezogen hat, wird die Schablone herausgezogen.
Nun wird mit Hilfe der Schwimmnudel das Kissen von allen Seiten gleich oft in der Gummimatte gewalkt. Erst mit wenig Druck. Nach dem Ausrollen eventuelle Verschiebungen o.Ä. geradeziehen.
Grundsätzlich kann das Walken unterschiedliche Arbeitsschritte beinhalten, kräftiges Drücken und Werfen der Filzarbeit auf den Untergrund oder auch einrollen in die Gummimatte / Rollo und mit viel Druck hin und her rollen.
Wenn das Kissen die richtige Größe erreicht hat, wird das Kissen gewendet und ausgespült, bis alle Seifenlauge entfernt ist.
Ein Schuss Essig im letzten Spülgang neutralisiert die letzten Reste Seifenlauge.
Ich wünsche Dir ganz viel Freude beim Filzen!